Beeckbach hat in 555 Tagen ein richtiges Bett bekommen

von FOLKMAR PIETSCH

WEGBERG. Spaziergänger und Radfahrer erfreuen sich schon seit Wochen an seinem herrlich mäandrierenden Verlauf, Naturschützer daran, das sich an seinem Ufer bereits eine üppige Flora entwickelt und die Anwohner hoffen auf eine Zukunft ohne Hochwasser. Die Rede ist vom Beeckbach, der von Isengraben bis Beeck nun ein richtiges Bett hat und sich nicht mehr auf einigen Abschnitten durch Rohre zwängen muss. Gestern wurde der im Auftrag des Schwalmverbandes ausführte Ausbau des Beeckbaches offiziell beendet.

Quelle einst in Moorshoven:

 "Zurück zur Ursprünglichkeit" titelte die Rheinische Post am 19. März vorigen Jahres, als am Tag zuvor der Erste Spatenstich für den umfangreichen Umbau des Flüsschens erfolgt war. Daran und an die Vorgeschichte erinnerte Bürgermeisterin Hedwig Klein, als sie darauf hinwies, dass die Beeckbach-Quelle vor hundert Jahren in Moorshoven lag, doch vor Jahrzehnten auf Wunsch von Erkelenz als künstlicher Graben bis zur Erkelenzer Kläranlage geführt worden ´war. Aufgrund des Wachstums in den Anrainerorten seien die Abwassermengen gestiegen mit - bei starken Regenfällen - häufig Überschwemmungen als Folge. Deshalb habe der Schwalmverband vor 13 Jahren zunächst den Abschnitt zwischen Erkelenz und Rath-Anhoven renaturiert, dem jetzt die 3,5 Kilometer lange Strecke bis Beeck gefolgt ist. Hedwig Klein: "Aus dem künstlichen Vorflutgraben ist ein Gewässer geworden, das sich ganz hervorragend in Natur und Landschaft einfügt."

Das unterstrich auch Karl Gruber als Verbandsvorsitzender, der besonders hervorhob, dass die Interessen der Anlieger (Hochwasserschutz) mit denen der Allgemeinheit (Verbesserung der Ökologie) hervorragend in Einklang gebracht worden seien. Für Schönhausen bedeute der Beeckbach-Ausbau eine Verbesserung des dörflichen Umfeldes und eine Bereicherung für das Dorf.

Schwalmverbands-Geschäftsführer Wolfgang Niechoj dankte allen am Ausbau beteiligten Behörden, vor allem aber dem Ingenieurbüro Nacken und der Firma van Boekel, der die schwierigen Witterungsverhältnisse im vergangenen Jahr riesige Probleme bereitet hätten. Gerade deshalb sei es erfreulich, dass der Ausbau in 555 Tagen gelungen sei. Einen ganz besonderen Dank richtete er an die Grundstückseigentümer, die ihre Flächen abgetreten haben.

Zielvorgaben erreicht

Erfreut stellte Niechoj auch fest, dass die Zielvorgaben erreicht seien: Hochwasserschutz für Rath-Anhoven, Schönhausen, Bissen und Moorshoven, Wiederherstellung eines naturnahen Verlaufs mit feuchten Mulden, Stillgewässern, kleinen Überschwemmungsbereichen bei Verringerung der Fließgeschwindigkeit, Aufhebung von verrohrten Abschnitten, Anschaffung von Uferradstreifen mit Filterfunktion als Pufferzone, Vernetzung von Lebensräumen durch Herstellung neuer wertvoller Biotope, Aufwertung des Landschaftsbildes und Erhöhung des Erholungswertes.

 

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